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Erkenntnistheorie

 

Erkenntnistheorie, was ist das?

Die Erkenntnistheorie befasst sich mit dem Unterschied zwischen Wissen und Glauben. Es geht um die Beweisbarkeit von Dingen. die Frage lautet: Kann eine Erkenntnis, ein Wissen jemals obejktiv sein?

Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit eine Theorie auch als "wahr" gilt. Denn in der Gesellschaft gibt es keine scharfe Unterscheidung zwischen einer Meinung (Glauben) und Wissen. Z.B. die Frage: "Gibt es Oslo tatsächlich" (Falls Sie noch nie dagewesen sind). Die meisten sagen "Ja, Oslo existiert". Erkenntnistheorie stellt fest, dass es genauso ein Glauben (eine Meinung) sein kann, denn man vertraut, dass alle Informationen dazu wirklich wahr sind.

Ein Teil der Erkenntnistheorie beschäftigt sich auch mit der Verlässlichkeit von Informationen und der Verlässlichkeit unserer Wahrnehmung. Wenn meine Frau mir sagt, sie habe gesehen, dass der Nachbar am Fenster geraucht hat. Ist das dann eine verlässliche Information. War das dann wirklich so, nur weil es von einer Person kommt, der ich sonst immer vertraue?

Auch unsere logische Schlussfolgerungen lassen sich in Zweifel ziehen. Wenn in einem Haus eingebrochen wurde und ich sehen einen Mann mit der Schmuckkassette weglaufen. Automatisch erschafft das Hirn einen Zusammenhang, dem es glaubt. Aber es ist kein Beweis, dass es wirklich so war.

Selbst die eigene Wahrnehmung wird in einem Teil der Erkenntnistheorie als eine nicht bewiesene Quelle von Wissen gesehen. Wenn ich einen Baum sehe, woher weiss ich, dass ich in dem Moment nicht eine Spieglung sehe, oder gar nur träume und der Baum in Wahrheit gar nicht da ist. 

Ein andrer Zweig der Erkenntnistheorie beschäftigt sich mit dem Erleben. Wenn ich mich an etwas erinnern kann, ist es dann wirklich passiert? Oder: Wenn ich einem Trance-Zustand oder Meditation transzendentale Erlebnisse mit anderen Wesen habe, inwieweit ist dies wahr?

 


Dazu muß man aber wissen: was ist eigentlich Erkenntnis?


Erkenntnis in Stufen

In der Rede kommt es darauf an, den Zuhörer (jeden einzelnen) von Erkenntnisstufe zu Erkenntnisstufe zu führen. Dies war schon in der klassichen Rhetorik so. Hinter dieser einfachen Formulierung stecken kompliziertere Gegebenheiten: Erkenntnis gewinnt man nicht als Ganzes, sondern nur in Teilen. Erkenntnisse bauen stufenartig aufeinander auf. 

Wirkliche Erkenntnis kann man nicht einbläuen, nicht lehren, nicht beibringen. Erkenntnisse muß jeder für sich selbst erringen. Dieses erfordert außer der Fähigkeit auch Anstrengung und Bereitwilligkeit. Ein Redner muß also die Zuhörer dorthin bringen, eine weitere Stufe der Erkenntnis zu erklimmen. Er führt sie an die Stufe und zeigt auf, was da oben zu erkennen ist. Dabei darf er kein "Führer" sein, kein Lehrer, kein Besserwisser. Aber ein Überzeuger.

Er muß das, von dem er überzeugen will, stufenartig aufbereiten, d.h. in einzelne "Stationen" aufteilen, die er dann (gemeinsam mit dem Auditorium) "beschreitet", also abschreitet. Die Stufen müssen dramaturgisch gegliedert sein, d.h. sinngemäß aufeinander folgen und sich dabei steigern und als Höhepunkt eine Konklusion besitzen. Auf diese will der Redner nämlich hinaus, und auf diese wartet das Publikum gespannt.

 

 

Eine Rede ohne jeglichen Erkenntniswert ist pures Geschwafel, ist "Quatsch in schöner Gestalt" (Friedrich Luft). Eine Rede ist kein Smalltalk. Smalltalk ist unverbindlich. Smalltalk in einer Rede ist Geschwafel. Und wenn dieses Geschwafel dann auch noch in die Aufforderung mündet: "Ich wollte Sie nur darum bitten, mal darüber nachzudenken...", dann halte ich das für eine Frechheit. Ich kann doch gar nicht aufhören, nachzudenken, ich brauche dazu keine Aufforderung. Ob ich alleine bin oder mich mit anderen unterhalte: ich denke nach! Und über Geschwafel nachzudenken lohnt nicht. Smalltalk mag für eine Kontaktaufnahme auf Partys amüsant sein. In der Rede müssen Sie keinen unverbindlichen Kontakt zum Publikum suchen, Sie haben ja schon direkten Kontakt zum Publikum indem Sie vor ihm stehen. Wer als Redner immer wieder spannende Inhalte liefert, auf den werden auch Redneragenturen aufmerksam.

 

Oft höre ich als Entschuldigung: ...ich wollte ja nicht mit der Tür ins Haus fallen, ich wollte nicht so direkt sein... Ja dann sollte man lieber den Mund gar nicht erst aufmachen (siehe dazu Technik der Kurzrede und Dale Carnegie). Rhetorik ist kein Werfen mit Wattebäuschchen und kein Smalltalk. Wer nichts zu sagen hat, sollte sich nicht ans Rednerpult stellen. Tucholsky sagte: "Wenn einer spricht, müssen die anderen zuhören - das ist Deine Gelegenheit. Mißbrauche sie!" Eine Redneragentur ist eine Agentur, die Speaker vermittelt, das ist seriös und keine Abzocke

Eine Firma, die Werbung macht ist z.B. Intermedia Connect

 


Rhetorik 
Letztes Update: 23. August 2017