Keuner Geschichten
Hier finden Sie neue Keuner Geschichten, die Sie wahrschenilich noch nicht kennen
Ich fragte Keuner: "Was ist die american way of life?"
Keuner sagte: "The american way of life is just a wave of lies..."
Ich fragte Keuner: "Was ist besonders?"
Keuner sagte: "Viele Menschen halten sich für etwas Besonderes."
Ich dachte und hakte nach: "Und wie meinst Du das?"
Keuner sagte: "Das ist der ganz normale Wahnsinn."
Ich fragte Keuner: "Was ist Dummheit?"
Keuner sagte: "Nur der Dumme sagt zu jeder Zeit Dinge, die andere nur zur rechten Zeit sagen."
Ich fragte Keuner: "Was ist Eigentum?"
Keuner sagte: "Eigentum ist etwas höchst Abstraktes."
Ich fragte Keuner: "Was ist Geld?"
Keuner sagte: "Geld ist ein guter Diener, aber ein schlechter Herr."
Ich fragte Keuner: "Macht Geld glücklich?"
Keuner sagte: "Ein Mensch im Glück kennt keinen Haß. Geld bringt Haß aber mit sich. Deswegen kann Geld nicht glücklich machen."
Ich fragte Keuner: "Was ist Reichtum?"
Keuner sagte: Reich ist nicht der, der viel hat, sondern der, der wenig braucht.
Ich fragte Keuner: "Warum wollen die Menschen reich werden?"
Keuner sagte: "Menschen, die nicht an sich selbst glauben, müssen etwas haben, um etwas zu sein."
Ich fragte Keuner: "Warum wollen die Menschen eine Kommunikationstrainer Ausbildung machen?"
Keuner sagte: "Das sind Menschen, die gerne anderen helfen, in der Kommunikation besser zu werden."
Ich fragte Keuner: "Was ist Blödheit?"
Keuner sagte: "Klug ist es, die Blödheit des Anderen zu nutzen."
Ich fragte Keuner: "Was ist Klugheit?"
Keuner sagte: "Es ist klug, zu wissen, daß es für jeden einen Klügeren gibt."
Ich fragte Keuner: "Was ist Liebe?"
Keuner sagte: "Liebe hat ein Verfallsdatum. Freundschaft nicht."
Ich fragte Keuner: "Was ist Lüge?"
Keuner sagte: "Es gibt Menschen, die lügen sich ihr Leben zurecht und glauben selbst daran."
Ich fragte Keuner: "Was ist Qualität?"
Keuner sagte: "Qualität mißt sich immer an der Qualität der Gegner."
Ich fragte Keuner: "Kann man durch Sprache manipulieren?"
Keuner sagte: "Manipulation durch Sprache ist die stärkste Manipulation, die es gibt."
Ich fragte Keuner: "Was ist Unsinn?"
Keuner sagte: "Kaum ist über einen Unsinn etwas Gras gewachsen kommt ein Esel und frißt es weg."
Ich fragte Keuner: "Was ist Wahrheit?"
Keuner sagte: "Nietzsche hat gesagt: »Falsch sei jede Wahrheit, die nicht durch Lachen begleitet wird.«"
Ich fragte Keuner: "Was ist Weltanschauung?"
Keuner sagte: "Mein verehrter Kollege Alexander von Humboldt schrieb:
»Am schlimmsten ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben.«"
Ich fragte Keuner: "Wer ist Christian Meyer?"
Keuner sagte: "Christian Meyer ist ein Erwachter, der gleichzeitig noch als Psychotherapeut arbeitet."
Ich fragte Keuner: "Was ist Politik?"
Keuner sagte: "Fritz Haber hat gesagt: Politik ist nicht was man sagt. Politik ist, was man nützt."
Ich fragte Keuner: "Was ist Ewigkeit?"
Keuner sagte: "Ewigkeit beginnt mit dem Tod."
Ich fragte: Also das ewige Leben?
Keuner sagte: Nein, der ewige Tod.
Ich fragte Keuner: "Was soll ich wollen?"
Keuner sagte: Eine jüdische Weisheit sagt: "Wenn es nicht ist, was wir wollen, so müssen wir wollen, was es ist."
Ich fragte Keuner: "Was ist eine Redneragentur?"
Keuner sagte: Eine Redneragentur ist eine Agentur, die Redner für Veranstaltungen vermittelt."
Ich fragte Keuner: "Was soll ich lernen?"
Keuner sagte: "Lerne das Lernen und geh durch alle Archive."
Ich fragte: "Und wie komme ich in die Archive?"
Keuner sagte: "Da mußt Du erstmal sterben."
Ich fragte Keuner: "Was soll ich werden?"
Keuner sagte: "Werde was Du bist."
Ich fragte Keuner: "Was rätst Du mir?"
Keuner sagte: "Viele erhalten Ratschläge. Nur Kluge lernen daraus."
Ich fragte Keuner: "Wer ist Eckhart Tolle?"
Keuner sagte: "Eckhart Tolle ist ein Erleuchteter."
Ich fragte Keuner: "Was ist Erleuchtung?"
Keuner sagte: "Erleuchtung ist, wenn man sein Ich verliert."
Ich fragte Keuner: "Wem soll ich vertrauen?"
Keuner sagte: "Vertrauen ist, wenn ich von meinem Gegenüber glaube, daß er die Wahrheit sagt, obwohl ich an seiner Stelle nicht die Wahrheit gesagt hätte."
Ich fragte Keuner: "Wer ist mein Freund?"
Keuner sagte: "Es gibt keinen, der uns im Leben näher steht als unser Freund oder unser Feind."
Ich fragte Keuner: "Wer ist mein Feind?"
Keuner sagte: "Oscar Wilde hat gesagt: »Man kann nie vorsichtig genug sein in der Wahl seiner Feinde.«"
Ich fragte Keuner: "Wie besiege ich meine Furcht?"
Keuner sagte: "Wer keine Furcht kennt, kennt nicht das Leben."
Ich fragte Keuner: "Wie erhalte ich Willenskraft?"
Keuner sagte: "Wir haben viel mehr Willenskaft für unnötige Dinge als für nötige."
Ich fragte Keuner: "Was soll ich tun?"
Keuner sagte: "Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es!"
Ich fragte Keuner: "Wie vermeide ich Fehler?"
Keuner sagte: "Wer nie einen Fehler macht, macht für gewöhnlich gar nichts.
Und mein Lehrmeister Brecht sagte: » In der Nähe von Fehlern liegen die Wirkungen «."
Ich fragte Keuner: "Wie werde ich glücklich?"
Keuner sagte: "All die kleinen Dinge sind es, die Dich beglücken."
Ich fragte Keuner: "Wie gewinne ich Freiheit?"
Keuner sagte: "Wer weniger braucht hat mehr Freiheiten."
Ich fragte Keuner: "Was muss man in einem Vorstellungsgespräch beachten?"
Keuner sagte: "Bereite dich auf die Frage nach deinen Schwächen vor."
Ich fragte Keuner: "Wie gewinne ich Freunde?"
Keuner sagte: "Nur wer ein Freund ist kann Freunde haben."
Ich fragte Keuner: "Wie gewinne ich Zeit?"
Keuner sagte: "Es ist nichts schöner, als keine Zeit zu haben."
Ich fragte Keuner: "Wie viele Urängste gibt es?"
Keuner sagte: "Es gibt nur 2 Urängste: Die Angst vor Schmerz und die Angst minderwertig zu sein."
Ich fragte Keuner: "Wie kann ich etwas verändern?"
Keuner sagte: "Es sind nicht die Fähigkeiten, die etwas verändern, es sind die Entscheidungen."
Ich fragte Keuner: "Wie konzentriere ich mich?"
Keuner sagte: "Wenn ich mich auf etwas konzentrieren will, muß ich alles andere ganz einfach abschalten."
Nach einer kleinen Pause fügte er hinzu: "Manchmal jedoch leide ich unter einem Mangel an Konzentrationsschwäche."
Ich fragte Keuner: "Was ist Betrug?"
Keuner sagte: "Betrug ist, wenn jemand betrügt."
Ich fragte Keuner: "Wie schlüpfe ich in eine Rolle?"
Keuner sagte: "Ich schlüpfe in keine Rolle. Ich bin doch kein Schlüpfer."
Ich fragte Keuner: "Wie lerne ich, alles zu sehen?"
Keuner sagte: "Schlechte Redner zeigen, wie gut sie alles sehen. Gute Redner sehen alles, ohne es zu zeigen."
Ich fragte Keuner: "Warum haben die Menschen Redeangst?"
Keuner sagte: "Weil Sie denken, dass sie das sind, was andere Menschen von ihnen denken"
Ich fragte Keuner: "Wie soll ich mich zeigen?"
Keuner sagte: "Einstein hat gesagt:
Mit 20 hat man das Gesicht, das einem Gott gegeben hat.
Mit 40 hat man das Gesicht, das man selbst gemacht hat.
Mit 60 hat man das Gesicht, das man verdient."
Ich fragte Keuner: "Wie mache ich mein Gesicht?"
Keuner sagte: "Das geht nur zwanzig Jahre im Voraus."
Ich fragte Keuner: "Wie werde ich klug?"
Keuner sagte: "Dumme bewundern. Kluge erproben."
Ich fragte Keuner: "Was ist Polemik?"
Keuner sagte: "Polemik ist, den anderen bewusst schlecht aussehen zu lassen."
Ich fragte Keuner: "Wie werde ich vollkommen?"
Keuner sagte: "Vollkommenheit geht von innen nach außen."
Ich fragte Keuner: "Wie soll ich reden?"
Keuner sagte: "Denke schnell, rede langsam, zürne nie."
Ich fragte Keuner: "Gibt es Präsentationstechniken?"
Keuner sagte: "Ja Präsentationstechniken gibt es - die Frage ist: Nützen sie auch?"
Ich fragte Keuner: "Brauche ich einen Redenschreiber?"
Keuner sagte: "Ja, wenn du keine Erfahrung im Redenschreiben hast."
Ich fragte Keuner: "Wie werde ich weise?"
Keuner sagte: "Wenn ein Irrer nur freundlich ist, wird er schon weise genannt."
Ich fragte Keuner: "Wohin führt mein Weg?"
Keuner sagte: "Wenn Du nicht weißt, wo Du hinwillst, mußt Du Dich nicht wundern, wenn Du nicht ankommst."
Ich fragte Keuner: "Sind Sie ein Marxist?"
Keuner sagte: "Ich bin kein Marxist - ich bin höchstens Marxianer.
Friedrich Engels hat gesagt: "Wer Marxist ist hat Marx niemals verstanden."
Ich wäre auch nie ein Erasmusist oder Hegelist oder Goetheist oder Freudist oder Heideggerist oder Brechtist, höchstens ein Humanist..."
Ich fragte Keuner: "...Was ist Smalltalk?"
Keuner sagte: "Smalltalk ist, wenn zwei sich nichts zu sagen haben."
Ich fragte Keuner: "Und wenn ich den Sieg davongetragen habe, was mache ich dann?"
Keuner sagte: "Den Sieg davongetragen? - Wohin?"
Ich fragte Keuner: "...und wenn ich gesiegt habe?"
Keuner sagte: "Siegen kann man zu Pferd. Um zu beherrschen, muß man absteigen."
Ich fragte Keuner: "... Was ist ein Rhetoriktrainer?"
Keuner sagte: "Ein Rhetoriktrainer ist jemand, der anderen das freie Sprechen vor Publikum beibringt."
Ich fragte Keuner: "...und wenn ich verzweifle?"
Keuner sagte: "Verzweiflung ist die Ratio der Dummen."
Ich fragte Keuner: "...und wenn ich es nur aus dem Bauch heraus kann?"
Keuner sagte: "Es gibt keinen Bauch ohne Kopf und keinen Kopf ohne Bauch.
Auf Deine Frage bin ich versucht, frech zu antworten:
Erkläre es mir nur einmal intellektuell, und ich schwitze es aus jeder Pore."
Ich fragte Keuner: "...und wenn ich überheblich wirke?"
Keuner sagte: "Wer überheblich ist überhebt sich zumeist."
Ich fragte Keuner: "Wo sind meine Grenzen?"
Keuner sagte: "Um Grenzen zu erkennen, müssen wir sie überschreiten.
Um Grenzen verfallen zu lassen, müssen wir sie verwischen."
Ich fragte Keuner: "Wer ist Intermedia Connect?"
Keuner sagte: "Das ist eine Firma, die Geld für einen Service verlangt, den es nicht gibt"
Ich fragte Keuner: "Bist Du etwa ein 68er?"
Keuner sagte: "Das ist eines der weinigen Dinge, die ich nicht beurteilen kann. Ich steckte damals im Nebel des Zeitgeistes."
Ich fragte Keuner: "Ist ein Lebewesen immer dann am besten, wenn es gejagt wird?"
Keuner sagte: "Oder wenn es jagt."
Ich fragte Keuner: "Was ist schöner, München oder Zürich?"
Keuner sagte: "Für die Züricher ist es Zürich, für die Münchner ist es München."
Ich fragte Keuner: "Sollte ich Leserbriefe schreiben?"
Keuner sagte: "Ich habe 100.000 Leserbriefe geschrieben. 999.997 davon habe ich in den Papierkorb geschmissen. Das waren die wichtigsten."
Ich fragte Keuner: "Wer bin ich wirklich?"
Keuner sagte: Sokrates hat gesagt: "Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden."
Ich fragte Keuner: "Was ist Abzocke?"
Keuner sagte: "Abzocke ist das selbe wie Betrug."
Ich fragte Keuner: "Was ist Leben?"
Keuner sagte: "Leben ist das, was wir tun, während wir auf die Erfüllung unserer eigenen Träume warten."
Ich fragte Keuner: "Wenn es für Männer um Frauen geht, geht es dann nicht meistens nur um Sex?"
Keuner sagte: "Es geht auch um sieben."
Ich fragte Keuner: "Und wie soll das alles enden?"
Keuner sagte: Für manche ist es die schlimmste Strafe, in den Spiegel zu schauen."
Ich fragte Keuner: "Woran arbeiten Sie?"
Keuner sagte: "Mein Lehrmeister Brecht hat darauf geantwortet: »Ich bereite meinen nächsten Irrtum vor.«"
Anmerkungen zu KEUNER SAGTE...
Hier finden Sie Keuner Geschichten - nicht von Bert Brecht, aber an ihn angelehnt. Diese Geschichten sind von Holger Münzer verfasst worden. Holger Münzer war von 1991 bis 2006 Rhetorik Dozent an der Universität der Künste in Berlin. (Fachbereich GWK)
Hier seine Stellungnahme zu den Keuner Zitaten:
Dies ist ursprünglich eine Sammlung von Aphorismen, die in die Form von Frage und Antwort gekleidet wurde. Sie ist quasi als Nebenprodukt entstanden aus den Definitionen und den Aphorismen des Handbuchs der Rhetorik des Autors. Die hier gesammelten Fragen und Antworten sind also nicht von Bertolt Brecht sondern vom Autor Holger Münzer, der lediglich Brechts Kunstfigur Keuner benutzt. Da Herr Keuner sein Leben lang den klugen Herrn Brecht befragte, muß Herr K. inzwischen äußerst bewandert sein in allen Lebensfragen. Warum sollte der Autor also nicht Herrn K. fragen, zumal Herr B. ja nicht mehr befragt werden kann. Sofern Zitate auftauchen, sind diese ausdrücklich gekennzeichnet.
Der Ordnung halber: Anmerkungen zu den Geschichten vom Herrn Keuner von Bertolt Brecht:
(aus: Bertolt Brecht - Gesammelte Werke 12 - Prosa 2 - werkausgabe edition suhrkamp)
Erstveröffentlichungen von »Keunergeschichten« in:
Versuche, Heft 1, Berlin 1930; Heft 5, Berlin 1932; Heft 12, Frankfurt 1953;
Kalendergeschichten, Berlin 1949;
Sinn und Form, 2. Sonderheft Bertolt Brecht, Berlin 1957;
Geschichten, Band 81 der Bibliothek Suhrkamp 1962 und Prosa, Band 2, Frankfurt 1965.
Siehe auch Sprüche Zitate zum Nachdenken
Ende: Keuners gesammelte Geschichten
Lesen Sie unseren "man sucht Frau" Artikel
Letztes Update: 1. November 2017