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Der Stimmbruch

Stimmbruch bei Männern und Frauen

 

Die Erfahrung der Gesangslehrer(innen) und die große Cambridge Enzyklopädie der Sprache von David Crystal stellen fest, daß Mädchen öfter eine falsche Stimmlage haben. Bis zu 40% aller Frauen besitzen eine falsche Tonlage, nur bis zu 5% der Männer besitzen eine falsche Tonlage. Das liegt daran, daß Knaben und Mädchen die Stimmlage ihrer Eltern übernehmen. Im Stimmbruch ändert sich dies.

Der Stimmbruch bei Knaben kommt am Anfang der Pubertät. Bei Knaben ist dies meist zwischen 14 und 16. In diesem Alter entwickeln sie aber ein konkurrentes Verhalten zum Vater, sie nehmen ihm meist nichts mehr ab, auch nicht die Stimmlage. Von der Mutter können sie die Stimmlage nicht mehr abnehmen, weil Mutters Stimme zu hoch ist.

Der Stimmbruch bei Mädchen (der im Gesangsunterricht "Mutation der Stimme" genannt wird) kommt zum Ende der Pubertät. Vom Vater können sie die Stimme nicht abnehmen, weil sie zu tief ist. Sie nehmen also oft die Stimmlage der Mutter ab. Wenn nun aber die Mutter eine höhere Stimme hat nimmt die Tochter oft die höhere Stimmlage der Mutter ab obwohl sie andere Stimmbänder als die Mutter hat und eigentlich ihre eigene Stimmlage entwickeln müßte. Man nennt dies - daß diese Frauen meist nur im Falsett sprechen, nicht aber mit der Brustststimme -, auch "Gilfstimme". Durch eine Logopädin (einen Logopäden) läßt sich dies aber reparieren. Man muß seinen sogenannten "Nullton" finden, das ist der Ton (die Tonhöhe) die mit möglichst wenig Anstrengung am besten "soniert", d.h. beste Resonanz bei geringster Anstrengung. Der Ton wird summend geübt mit geschlossenen Lippen. Man sollte wenigstens ein halbes Jahr Übung einplanen um sich gehörmäßig an den neuen "Nullton" zu gewöhnen, da dieser Prozeß nicht durch Muskeln sondern alleine durch das Gehör reguliert werden kann, täglich nur 5 Minuten zu üben reicht bereits aus.
David Crystal führt dazu aus:

 

 

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Der Stimmbruch
(vgl. David Crystal: Die Cambridge Enzyklopädie der deutschen Sprache)


Über den Unterschieden zwischen Alter, Geschlecht und Körpertyp steht das bei allen Menschen auftretende Phänomen der Stimmveränderung, das mit der Entwicklung der sekundären Geschlechtsmerkmale während der Pubertät einhergeht. In dieser Zeit wandelt sich die kindliche Stimme aufgrund des schnellen Wachstums des Kehlkopfes zu einer männlichen bzw. weiblichen Stimme.

Diese Entwicklung macht sich beim männlichen Geschlecht wesentlich stärker bemerkbar: Die Stimmfalten der Jungen werden um etwa 1 cm länger, während sie bei Mädchen nur um etwa 3-4 mm wachsen. Infolgedessen erweitert und senkt sich der gesamte männliche Stimmumfang um etwa eine Oktave. Bei Mädchen tritt keine solche »Oktavenverschiebung« ein, und die Steigerung des Stimmumfangs ist wesentlich unauffälliger: Die Untergrenze des Umfangs dehnt sich nur um eine Dritteloktave aus (Quart bis Quint), die Obergrenze nur um wenige Töne.

Neben der Veränderung der Tonhöhe kennzeichnen meist noch weitere stimmliche Faktoren den Beginn der Pubertät. Die Stimme ist oft heiser und schwach, weil die Schwingungen der Stimmfalten nicht immer unter Kontrolle gebracht werden können (§ 22). Nach dem Stimmbruch fällt bei den Jungen vor allem die tiefere Stimme auf; beim weiblichen Geschlecht wird die Stimme lauter und verändert sich in der Klangfarbe - die dünne kindliche Stimme wird voller und schwingender. Mit dem Begriff »Stimmbruch« werden die ablaufenden Veränderungen nicht immer treffend beschrieben. Der Übergang von der Kinder- zur Erwachsenenstimme vollzieht sich meist nicht schlagartig, sondern allmählich, vor allem bei Mädchen. Außerdem können die Sprech- und die Singstimme in unterschiedlicher Weise betroffen sein. Die Wandlungsphase der ersteren beträgt meist drei bis sechs Monate, während sie bei der letzteren bedeutend länger sein kann. Deshalb wird mit der Ausbildung der Singstimme in der Regel erst dann begonnen, wenn der Wandel der Sprechstimme vollständig abgeschlossen ist: Auf diese Weise vermeidet man das Risiko einer Überanstrengung der Stimme.

Die spätere Singstimme eines Erwachsenen läßt sich kaum anhand seiner Kinderstimme vorhersagen. Sopran- oder Altstimmen bei Jungen wandeln sich in zwei Drittel der Fälle zu Baß- oder Bariton-Singstimmen - ein Phänomen, das die häufigen Klagen von Chorleitern über den Mangel an Tenören verständlich macht und außerdem Operntenören die höheren Gagen verschafft! Analog dazu sind bei Frauen Sopranstimmen wesentlich häufiger als andere Stimmlagen.

 

Siehe auch: Die Entstehung der deutschen Sprache

 


 

Rhetorik
 
Letztes Update: 06. Juli 2022