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Rede: Denglisch in unserer Sprache

 

Liebe Mitstudenten, liebe Werbetreibenden und Marketing-Experten.

Die Stützpfeiler unserer kulturellen Identität ist unsere Muttersprache. Das Problem ist die Verwässerung der deutschen Sprache mit englischen Worten, Begriffen und Floskeln.

Ich möchte ein Thema zur Sprache bringen, das wir auch in diesem Kreise diskutiert haben.
Ich möchte über ein Problem sprechen. Ein Problem von gesellschaftlichem Ausmaß.

Es ist nicht plötzlich aufgetreten, nein, es handelt sich vielmehr um einen fortschreitenden Prozeß. Einen Prozeß, den wir wohl kaum noch aufhalten können, wenn wir nicht jetzt damit beginnen.

Es geht um unsere Art zu Sprechen. 

 

 

Nur alle 1.5 Jahre! 

Das "Rhetorik Event der Superlative": Jetzt wieder am 10-11 November 2023 in München

  • Reden vor über 100 Menschen. 17 Reden in 2 Tagen. Reden auf einer Grossbühne. 4 Co-Trainer
  • Sie können als Teilnehmer auf die Bühne (5'600 Euro)
  • Sie können als Zuschauer alle Inhalte mitverfolgen (320 Euro)

 


Klicken Sie auf dieses Kurz-Video!

 

 

 

 


 

 

 

 

"Hi!" - "Das ist aber cool" - "Ach, sorry" - "So what, shit happens" - so redet man im Alltag, ob in Berlin, Hamburg oder Remscheid.

Die negativen Auswirkungen dieser Entwicklung sind bereits zu spüren: Schon jetzt existieren Sprachbarrieren, nicht die nur zwischen den Kulturen, sondern die zwischen den Generationen! Die Alten verstehen die Jungen nicht mehr, und die ganz Jungen - das belegen PISA und andere Studien - beherrschen zunehmend kein korrektes Deutsch mehr.

Wir müssen also umdenken!

Ihr fragt Euch vielleicht: "Was kann ich schon bewirken, was kann ich schon tun, damit dieser Prozeß aufgehalten, ja vielleicht sogar umgekehrt wird?" Und "Wo liegen die Ursachen, die es zu bekämpfen gilt?"

Einige Beispiele:
Ein Getränkeladen in Deutschland. BerIin-Mitte. Draußen ein Schild mit der Aufschrift "Night Sale". Drinnen steht ein Produkt-Aufsteller, geprägt von meinem Studium in GWK weiß ich: das nennt man "Display". Am Kopf des Aufstellers ein Aufstecker, "Crowner" genannt.
Darauf in großen Buchstaben: "Get the Snack" 
Auf dem Produktaufsteller, so meine ich, sollte besser stehen: "Leckere Knabbereien". Schließlich wurden die inliegenden Produkte in Deutschland hergestellt und sind auch für deutsche Münder bestimmt, sie sind lecker und man kann sie knabbern.
Im gleichen Laden stelle ich schmerzhaft fest, daß meine so lieb gewonnenen Salzstangen auf einmal "Saltletts Sticks" heißen!

Ich frage Euch: Warum geht die Kreativität der Namensfinder, der Werbetexter, der Werbeschaffenden immer nur in die "denglische" Richtung? Die Werbeschaffenden sind diejenigen, die den Prozeß der Verwässerung mit zu verantworten haben. Ja, sie forcieren ihn sogar. Da hört man denglisch Wörter wie "Outsourcen" oder "Get the snack" usw. Mit deutschen Worten kann man alles viel treffender und genauer formulieren. Große Denker haben dies doch bewiesen, von Goethe bis Loriot.

Macht Euch bewußt: Wir können etwas dagegen tun. Wir müssen umdenken!
Wir sind diejenigen, die in einiger Zeit in den Agenturen, Werbeabteilungen oder in der Medienbranche arbeiten werden. Unsere Wortwahl, unsere Botschaften erreichen künftig die breite Masse. Unsere Wortwahl wird sich in den Köpfen manifestieren. Unsere Wortwahl werden sich die Menschen zu eigen machen!

Wir tragen also eine große Mitverantwortung für das, was künftig auf hunderten von Plakatwänden stehen wird oder was durch Werbefilme in das Ohr und in das Gedächtnis der Empfänger gerät.
Darum müssen wir umdenken!

Schon jetzt!

Wir bewegen uns in einem Umfeld, in dem täglich und ganz selbstverständlich mit Begriffen wie "Teams" oder "Handouts" umgegangen wird.
Hier in der Uni muß das Umdenken beginnen! Sagt doch besser: "Arbeitsgruppen" und "Mitschriften". An den für manchen vielleicht noch befremdlichen Wortklang werden wir uns gewöhnen. Nur Mut!

Oder denkt an die Unternehmensberatung und die Kommunikation mit unseren Kunden:
da ist die Rede von "Consumer Benefit", "Direct Mail" oder "Point of Sale". Unser Kunde, vielleicht ein Autohändler oder Bäcker oder Handwerker, muß im stillen Kämmerlein erst einmal im Wörterbuch nachschlagen.

Es ist besser, dem Kunden klar und verständlich die erdachten werblichen Maßnahmen darzustellen, ohne solche nur verwirrende englische Begriffe zu verwenden. Gerade das, so meine ich, ist Kundendienst!

Sagt also besser: "zusätzlicher Nutzen für den Konsumenten, sagt: "Postwurfsendung", sagt: "Verkaufsort". Da manche vielleicht "denglisch" mit fachlich höherer Kompetenz gleichsetzen und um einem eventuellen Zweifel an Eurer Professionalität vorzubeugen, könnt Ihr gar den englischen Begriff in Klammern dahintersetzen, es ist aber fast beschämend, daß wir schon englische Begriffe brauchen um ganz normales Deutsch - unsere Muttersprache - zu erklären.

Ihr werdet Euch erinnern: noch vor wenigen Tagen ging hier eine Unterschriftenliste des Vereins Deutsche Sprache herum mit dem Ziel, Deutsch als europäische Amtssprache anzuerkennen. Die meisten von Euch haben sich auch brav eingetragen. Herzlichen Dank dafür, doch nun müßt Ihr der Tat auch Worte folgen lassen! - Deutsche Worte!

Es beginnt in unseren Köpfen, liebe Werbetreibende:

Achtet auf Eure Wortwahl!
Verwendet deutsche Begriffe!
Seid kreativ!
Seid mutig!
Es liegt an uns.
Wir können den Prozeß aufhalten.
Täglich.

Vielen Dank für's Zuhören. 

 

 

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Letztes Update: 06. Juli 2022