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Meinung versus Gesinnung

Meinungen bilden, Meinungen ändern
  • Meinungen kann man sich bilden, Meinungen kann man ändern. Meinungen sind Standpunkte. Meinungen Anderer zu ändern gelingt nur, wenn man den Andern dazu bringt seine Meinung zu ändern.

    Meinungen kann man auch manipulieren, eine Meinungsmanipulation ist z.B. die Meinungslenkung des Bürgers, die so angelegt ist, daß sie ihm nicht bewußt wird. Die politische Meinungsmanipulation kommt z.B. vor bei den Massenmedien, d.h. Presse, Rundfunk, Fernsehen, vor allem aber in der Werbung (vgl. dtv).

    Die Freiheit der Meinungsbildung und Meinungsäußerung ist eines der wesentlichen Grundrechte des einzelnen, sie wird gewährleistet durch das Grundgesetz (Art. 5 Abs. 1). Zur Meinungsfreiheit gehört im weiteren Sinne auch die Gewissensfreiheit, die Lehrfreiheit, die Pressefreiheit u.a. Das Recht der Meinungsfreiheit hat seinen Ursprung im Recht auf Bekenntnisfreiheit und fand in Art. 10 der französischen Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789 seinen bestimmenden Ausdruck (vgl. dtv).

    Der Kabarettist Dieter Nuhr hat mal gesagt: "Demokratie heißt: jeder darf seine Meinung sagen - muß aber nicht..."

    Spaß beiseite:
    Meinungen lassen sich schneller und leichter ändern als Gesinnungen.

     

    Gesinnung

    Die Gesinnung ist die sittliche Grundhaltung des Menschen, seine Willensrichtung. Gesinnungen werden im Menschen bereits sehr früh geprägt, etwa durch die Religionen oder durch gesellschaftliche und familiäre Erziehung. Gesinnungen lassen sich nur sehr schwer ändern, denn wenn ein Mensch seine Gesinnung ändert, etwa seine Religion ändert, sein Menschenbild ändert, seine Weltanschauung ändert, muß er meist auch seinen Charakter verändern. Eine typische Gesinnung ist z.B. die Pascha-Haltung des Mannes gegenüber der Frau: "Frauen haben zu gehorchen", "Frauen haben sich unterzuordnen", "Frauen an den Herd", "Frauen sollten keinen Beruf haben" oder religiöse Fundamentalisten: Das Staatsgesetz ist der Koran (Islam), das westliche Menschenbild ist nur das Christliche Menschenbild (manche katholischen Bischöfe), Homosexuelle sind keine Menschen usw. Dieses bei Andern mit Argumenten in einer Rede zu erreichen ist wesentlich schwerer, als nur dessen Meinung zu ändern. Gesinnung wird meist nur dogmatisch vertreten, d.h. unversöhnlich.


 Rhetorik 
 
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Letztes Update: 18. März 2017